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Jugendstr. 31, 58135 Hagen
Ein allgemeines Sortiment kann dann mit hoher inhaltlicher Qualität und rentabel bewirtschaftet werden, wenn Sie ein häufig wechselndes Sortiment anbieten.
Ihr Kunde erwartet, dass Sie seine Zielkäufe schnell und bequem erfüllen. Darüber hinaus möchte er bei Ihnen Entdeckungen machen und Impulse für neue Themen bekommen. Sie benötigen daher theoretisch ein recht umfangreiches Sortiment, um dem Kunden damit einen hohen Nutzen zu bieten.
Eine höhere Sortimentsbreite erhöht aber nicht generell den Kunden-Nutzen.
In einigen Bereichen gilt: Weniger ist mehr!
Eine bessere Orientierung in der Vielfalt kann sogar eine höhere Kaufmotivation zur Folge haben, weil sie dem Kunden die Entscheidung erleichtert und er damit Zeit spart.
Zwar steht an erster Stelle die Leistung für den Kunden, aber als Unternehmer wollen Sie auch wirtschaftlich arbeiten und ein auskömmliches Ergebnis erreichen.
Indem Sie Ihr Angebot in allen Warengruppen möglichst häufig wechseln und zusätzlich kleine Aktionsthemen im Laden und online inszenieren, können Sie mit einem begrenzten Lager (= begrenzte Kapitalbindung) arbeiten und dennoch einen hohen Kundennutzen bieten.
Je statischer das Sortiment, umso geringer die Rentabilität.
Ihr Sortimentskonzept ist daher von größter Bedeutung für Ihren wirtschaftlichen Erfolg.
Dabei ist es von Relevanz, in welcher Warengruppe das Profil aufgebaut wird.
Profil bedeutet immer eine höhere inhaltliche Tiefe, was gleichbedeutend mit einem geringeren Lagerumschlag ist. Wenn das Profil also in einer Warengruppe gezeigt wird, die das Potenzial zur höchsten Rentabilität durch den hohen Lagerumschlag hat, dann ist das ungünstig für das Betriebsergebnis. Wenn das dann auch noch eine Warengruppe ist, die durch ihren Umsatzanteil in hohem Maße ergebnisrelevant ist, dann ist das doppelt ungünstig. Und wenn dann noch der Kunde dadurch keinen höheren Nutzen hat, dann ist es Potenzialverschwendung.
In Zeiten bequemen online-Einkaufs gibt es für die Kunden derzeit als Gründe für den stationären Einkauf im Buchhandel:
Zielgruppe dafür sind die sehr buch-affinen Kunden, die nicht auf ein Thema festgelegt sind, sondern ihren Horizont erweitern wollen und sich über ihre Entdeckungen in der Buchhandlung freuen. Sie sind besonders gut mit den wöchentlich wechselnden Themeninszenierungen zu inspirieren und zu Impulskäufen anzuregen.
Je kleiner Ihre Buchhandlung ist, umso empfehlenswerter ist der Aufbau eines Profils.
Neben den klassischen Hobbythemen gibt es eine sehr kaufkräftige Zielgruppe, die ihr Interesse an speziellen Sachthemen als Hobby pflegt und grundsätzlich an jeder neuen Entwicklung in ihrem Thema interessiert ist.
Sachthemen erfahren in den letzten Jahren besondere Aufmerksamkeit.
Ein Grund dafür ist, dass Sachthemen vermehrt als spannende Erzählung aufbereitet werden und damit auch einen Teil der Belletristik-Leser erreichen.
Ein weiterer Grund ist vermutlich die älter werdende Kernzielgruppe.
Diese beschäftigt sich intensiv mit Themen wie Älterwerden, Gesundheit, Philosophie, Psychologie. Auch Themen der persönlichen Entwicklung sind für sie von Interesse.
Großes Interesse besteht auch an den Themen der populären Wissenschaften, insbesondere der Evolutionsgeschichte, aber auch der Kulturgeschichte.
Gleichzeitig fühlt sich dieses hoch buchaffine Publikum auch gesellschaftlich verantwortlich, was sich am Umsatz in den Themen Natur und Klimawandel/ Umweltschutz, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zeigt.
Kleine Subthemen aus diesen Bereichen lassen sich erfolgreich inszenieren und Kaufimpulse damit auslösen.
Gaby Marx
Beratung für Sortimentsstrategie, NeuroChance