Gehirngerechte Führung

Menschen sind als soziale Lebewesen aufgebaut, deren Überleben von Außenreizen und zwischenmenschlichen Kontakten abhängig ist. Das intuitive Erkennen von Emotionen ist daher angeboren und wir sind u.a. durch die Kompetenz der sog. Spiegelneuronen sofort in der Lage zu erkennen, wenn uns jemand gewogen ist, oder wenn jemand Vorbehalte gegen uns hat. Gibt es eine Diskrepanz zwischen verbaler und nonverbaler Sprache wird im Gehirn auf Grund seiner sozialen Organisation über das emotionale System Alarm ausgelöst.

Auch was und wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, hängt davon ab wie wir uns fühlen. Geht es uns gut, sehen wir vor allem die positiven Seiten, lernen schneller und sind im Handeln erfolgreicher. In der Mitarbeiterführung wie im Kundenkontakt geht es daher vor allem darum im Gegenüber positive Gefühle zu wecken.

Als erfolgreiches, leicht zu erlernendes Instrument hat sich die in Konfliktsituationen erprobte wertschätzende Kommunikation erwiesen. Wird sie allerdings nur als Instrument und nicht authentisch genutzt, durchschaut das Gegenüber diese Strategie, denn wir führen nicht über die Sprache, sondern über unsere Ausstrahlung. Der langfristige Erfolg liegt daher in der eigenen Entwicklung, der Selbstführung und achtsamer Distanz zu den eigenen Emotionen.

Eine gehirngerechte Führung bietet den sicheren Rahmen für die Entwicklung der individuellen Stärken. Sie akzeptiert natürliche Begrenzungen des Gehirns und fordert kein Multitasking. Gehirngerechte Führung bedeutet:

  • Präsenz mit achtsamer, nicht wertender Wahrnehmung,
  • Neugier auf Handlungsalternativen entwickeln jenseits eingefahrenen Verhaltens,
  • Einfühlungsvermögen in das Denken und die Motivation Anderer,
  • Realität erkennen jenseits eigenen Wunschdenkens,
  • Mit Widerständen umgehen und
  • Wertschätzung für das, was bei Widerständen verteidigt wird.